Sparen 2.0 in der Kulturpolitik

Wovon Kulturdezernenten träumen, auch Kulturminister und Senatoren, allen voran aber die kontrollierenden Gremien aller Theatererhalter? Sie träumen zweierlei: Daß IHR Theater am Ende einer Saison zum Opernhaus des Jahres oder zum Theater des Jahres gekürt werden würde, vor aller Konkurrenz. Daß zugleich, zweitens, auch die budgetären Grenzen nicht überschritten werden.

Die Frau, die sich zur Wahl stellen wird, wurde in Osnabrück als Tochter eines Schauspielers und einer Opernsängerin geboren. Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Religionswissenschaften in München ging sie zunächst nach Brasilien. Von 1991 bis 2008 war sie bei der Stadt Karlsruhe tätig, davon von 1994 bis 2008 als Abteilungsleiterin am dortigen Kulturreferat.

Von der neuen Dezernentin wird erwartet, dass sie als Verwaltungsfachfrau überzeugt, die Affinität zur Kultur lebt und und kommunikativ ist. Konkret wird sie sich um die Kölner Museumslandschaft kümmern müssen, bei der die Umgestaltung in einen Eigenbetrieb, die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museum und des Kölnischen Stadtmuseums sowie die Errichtung des Jüdischen Museums im Fokus stehen. Weiter geht es darum, die Bühnensanierung zu einem guten Ende zu bringen. Der Neubau des Archivs wird neuerdings wieder in Frage gestellt – zumal die damit verbundene Zusammenführung der Kunst- und Museumsbibliothek. Alles dicke Brocken für die Neue.